Im Vergleich zu vielen Regionen in der Welt, die von Krieg und sinnloser Zerstörung betroffen sind, leben wir in Wohlstand, Freiheit und Sicherheit. Dass das nicht immer selbstverständlich war, zeigt ein Blick in die jüngere Geschichte unseres Dorfes zum Ende des zweiten Weltkriegs am 24. März 1945, vor 70 Jahren.
Autor: Heimatverein Ittlingen e.V. (Seite 2 von 4)
Bei Anlässen wie unseren Dorfrundgängen erzählen uns „alte Ittlinger“ immer wieder von ihren Erlebnissen und Erinnerungen an „alte Zeiten“.
Der ehemalige „Pfarrhof“, erster Kindergarten in Ittlingen
Unser Kindergarten feiert am 5. Mai 2016 seinen 165. Geburtstag! Dieses Jubiläum nimmt der Heimatverein zum Anlass, die Geschichte und historische Entwicklung in Erinnerung zu rufen.
Wenn es Euch interessiert, werde ich Euch eine kurze Geschichte aus meiner Kindheit erzählen…
Ich kann nicht behaupten, ein braves Kind gewesen zu sein, aber auch nicht bösartig, eher abenteuerlustig. Als ich im Alter zwischen vier und fünf Jahren war, arbeitete mein Vater noch in der Ziegelei in Reihen, 4 km von unserem Heimatdorf Ittlingen entfernt. Ittlingen war damals ein reines Bauerndorf mit 1600 Einwohnern.
Eine feste und auch durchaus wichtige Einrichtung in früherer Zeit, die heute völlig aus dem dörflichen Leben verschwunden ist, war die „Kindsmagd“, in der Ittlinger Mundart die „Kindsmaad“.
Von kaum jemanden beachtet und auch vom Heimatverein leider übersehen, hatte unser altes Rathaus ein Jubiläum: Seit dem Jahr 1816, also seit über 200 Jahren, steht es in der Ortsmitte. Die Jahreszahl 1816 ist in das Metallgeländer des Rathausbalkons eingearbeitet und gibt so Zeugnis vom Baujahr. In die Erinnerung ist das Jubiläum anlässlich der – hoffentlich erfolgreichen – Wiedereröffnung des Rathauscafes gerückt und es ist sicher interessant, etwas in die Geschichte zurück zu blicken.
Der letzte Winter hat zum Schluss dann doch noch ein wenig Schnee gebracht. Aber das war ja nichts im Vergleich zu früheren Zeiten, auch wenn mancher jetzt denken mag, ja ja, früher war alles schöner und größer und mehr und besser.
… über eine fast völlig vergessene Persönlichkeit aus der Vergangenheit unseres Dorfes.
Der Name Ludwig von Schmidberg wird dem Leser, der sich nicht eingehender mit der Geschichte unseres Dorfes beschäftigt hat, wahrscheinlich nicht viel sagen. Möglicherweise hat er schon einmal davon gehört, dass ein Herr von Schmidberg einst seinen Sitz in dem Herrenhaus auf dem Bauberg hatte, wo sich auch sein Wappen über der Eingangstür auf der Hofseite befindet.
Der Tabakanbau hat in Ittlingen eine lange Tradition. Nach der 1910 über Ittlingen gefertigten Dissertation des damaligen Pfarrers Engelhardt wurden bereits im Jahr 1893 auf 14 ha Tabak angebaut, um 1908 waren es bereits 26 ha. Mit Tabak konnte bezogen auf die Fläche der höchste Geldertrag erzielt werden. Damit lohnte ein Anbau selbst auf kleinen und kleinsten Flächen, z.B. auf Gartengrundstücken…
Ein in Vergessenheit geratener Brauch ist die früher in den meisten Ittlinger Familien begangene „Vorsetz“. Um was es sich dabei handelt, wie sie entstand und ich sie als Kind noch Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre erlebte, soll hier geschildert werden.